Spezialisten für Probleme an Ihrem Fuß- und Sprunggelenk in Hannover und Hildesheim

Wobei können wir Ihnen helfen?

Stoßwellentherapie

 

Die Stoßwellentherapie ist eine seit Jahren angewandte und fest etablierte nichtoperative Therapieoption bei Beschwerden von Fuß und Sprunggelenk. Bei der Stoßwellentherapie wird über ein Handstück Druckwellen erzeugt, die je nach Einstellung bis in die tieferen Strukturen des betroffenen Gewebes einwirken. Darüber wird die Durchblutung in dem behandelten Gewebe gesteigert mit Migration von heilungsfördernden Zellen. Diese wiederum induzieren mit entsprechenden Botenstoffen die körpereigenen Heilungsprozesse. Die Stoßwellentherapie hat ganz entscheidende Vorteile:

  • Nicht invasiv, keine Hautinzisionen
  • Einfach durchführbar
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Als zentraler Baustein der nichtoperativen Therapie von Beschwerden von Fuß und Sprunggelenk kann die Stoßwellentherapie bei folgenden Indikationen eingesetzt werden:

  • Plantarfasciitis/Fersensporn
  • Sehnenreizungen (Tendinopathie insbesondere auch der Achillessehne, Ansatztendinopathie, Enthesiopathie, Haglundexostose)
  • Stressfraktur/Ermüdungsbruch/Knochenmarködemsyndrom
  • Sportverletzungen
  • Verzögerte oder fehlende knöcherne Durchbauung nach Fraktur oder Arthrodese
  • Arthrose
  • Morton-Neurom
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Der Ablauf der Stoßwellentherapie gestaltet sich folgenderweise:

  • Die beschwerdeursächliche Struktur wird identifiziert
  • Unter Verwendung eines Ultraschallgels zur besseren Übertragung werden die Stoßwellen mittels Handstück appliziert.
  • Der Applikationsort kann individuell angepasst werden
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In der Regel sollten 3-5 Termine im definierten Abstand für die Therapie eingeplant werden.

Die Stoßwellentherapie kann in geringem Ausmaß unerwünschte Wirkungen haben. Dazu gehören umschriebene Rötungen und teils ein vorübergehender lokaler Schmerz

Der Erfolg der Stoßwellentherapie ist mittlerweile auch für die gesetzlichen Krankenkassen ausreichend belegt. Nur für die therapierefraktäre Plantarfasciitis werden die Therapiekosten für 3 Stoßwellenanwendungen pro Halbjahr übernommen. Voraussetzung ist, dass die Beschwerden über mehr als 6 Monate bestanden und durch andere nichtoperative Therapieoptionen wie Einlagen und/oder Physiotherapie behandelt wurden. Für weitere Anwendungsgebiete empfehlen wir die Kontaktaufnahme mit Ihrer Krankenkasse mit der Frage, ob die Kosten in Ihrem Einzelfall übernommen werden.

 

Was sagen die wissenschaftlichen Studien?

Plantarfasciitis/Fersensporn

Asheghan und Kollegen untersuchten den Effekt der Stoßwellentherapie bei Patienten mit Plantarfasciitis („Fersensporn“). Hier konnte bei einem Nachuntersuchungszeitraum von 12 Wochen ein deutlich positiver Effekt der Stoßwellentherapie auf Funktion, Schmerz und auch die Plantarfasciendicke (bei pathologischen Veränderungen im Bereich der Plantarfascie kommt es zu einer Verdickung derselben) festgestellt werden  (1).

In einer Übersichtsarbeit von Auersperg und Trieb wird ein deutlich positiver Effekt der Stoßwellentherapie bei Patienten mit Plantarfasciitis festgehalten  (2).

Moretti und Kollegen untersuchten den Effekt der Stoßwellentherapie bei Läufern mit Fersenspornbeschwerden. 92,6% der Sportler konnten ihre sportliche Aktivität nach der Stoßwellentherapie wieder so wie vor Beginn der Beschwerden durchführen. Der positive Effekt hielt im Mittel 24 Monate lang an  (3).

Wheeler und Kollegen zeigen in einer hochwertigen verblindeten randomisiert-kontrollierten Studie einen signifikant positiver Effekt der Stoßwellentherapie bei Patienten mit Plantarfasciitis hinsichtlich Schmerz und Funktion  (4).

Tognolo und Kollegen zeigen ebenfalls in einer hochwertigen randomisiert-kontrollierten Studie den relevant positiven Effekt der Stoßwellentherapie bei Plantarfasciitis hinsichtlich Schmerz und Funktion (5)

In einer Übersichtsarbeit von Sun und Kollegen wird der relevant positive Effekt der Stoßwellentherapie bei Patienten mit Plantarfasciitis herausgestrichen  (6).

Achillessehnentendinopathie

Abdelkader und Kollegen untersuchten den Effekt der Stoßwellentherapie bei Patienten mit Achillessehnentendinopathie. Es wurde eine Gruppe von Patienten, die Dehnungstherapie/exzentrisches Training durchführten mit einer Gruppe von Patienten, die additiv Stoßwellentherapie erhielten verglichen. Hierbei zeigte sich der relevant positive Effekt von Dehnungstherapie und exzentrischen Training über eine Nachuntersuchungszeit von 16 Monaten. Dieser positive Effekt konnte aber durch die Stoßwellentherapie nochmal signifikant verbessert werden. Dies betrifft insbesondere auch die Faktoren Schmerz und Funktion  (7).

Fan und Kollegen dokumentieren in einer Übersichtsarbeit einen signifikant positiven Effekt der Stoßwellentherapie bei Patienten mit Achillessehnentendinopathie. Es konnte über mehrere untersuchte Studien hinweg sowohl die Funktion als auch der Schmerz relevant verbessert werden  (8).

In einer Übersichtsarbeit von Auersperg und Trieb wird ein deutlich positiver Effekt der Stoßwellentherapie bei Patienten Achillessehnentendinopathie festgehalten  (2).

Enthesiopathie

Heaver und Kollegen untersuchten in einer hochwertigen kontrolliert-randomisierten Studie die Stoßwellentherapie gegen eine Kortisoninjektion bei Patienten mit Schmerzen im Bereich der Hüfte. Hier zeigte sich die Stoßwellentherapie bei einem Nachuntersuchungszeitraum von 12 Monaten deutlich überlegen hinsichtlich Funktion und Schmerz  (9).

Knorpelläsion

In einer Übersichtsarbeit von Auersperg und Trieb wird ein tendenziell positiver Effekt der Stoßwellentherapie bei Patienten mit Osteochondrosis dissecans festgehalten  (2).

Arthrose

Jhan und Kollegen untersuchten für die niedriggradige Arthrose am Kniegelenk den Effekt der Stoßwellentherapie auf die arthrosebedingte Beschwerden. Dabei konnte bei einem Nachuntersuchungszeitraum von knapp einem Jahr sowohl die Funktion als auch der Schmerz signifikant verbessert werden. Zusätzlich konnte die Knochendichte mit der Stoßwellentherapie gesteigert werden  (10).

Osteonekrose

In einer Übersichtsarbeit von Auersperg und Trieb wird ein tendenziell positiver Effekt der Stoßwellentherapie bei Patienten mit Osteonekrose oder Knochenmarködem festgehalten  (2).

Knochenheilung

Mittermayr und Kollegen beschreiben in einer aktuellen Übersichtsarbeit einen klaren Nutzen der Stoßwellentherapie bei verzögerter oder ausbleibender knöcherner Heilung. In solchen Fällen konnte nach 6 Monaten in bis zu 93% eine knöcherne Heilung erreicht werden  (11).

Dahm und Kollegen beschreiben ebenfalls einen positiven Effekt der Stoßwellentherapie auf die Knochenheilung. Die Autoren beschreiben allerdings erwartungsgemäß auch, dass dieser Effekt von der behandelten Region abhängt  (12).

In einer Übersichtsarbeit von Auersperg und Trieb wird ein tendenziell positiver Effekt der Stoßwellentherapie festgehalten  (2).

Literatur

(1) Asheghan M, Hashemi SE, Hollisaz MT, Roumizade P, Hosseini SM, Ghanjal A. Dextrose prolotherapy versus radial extracorporeal shock wave therapy in the treatment of chronic plantar fasciitis: A randomized, controlled clinical trial. Foot Ankle Surg 2021 August 01;27(6):643-649.

(2) Auersperg V, Trieb K. Extracorporeal shock wave therapy: an update. EFORT Open Rev 2020 October 26;5(10):584-592.

(3) Moretti B, Garofalo R, Patella V, Sisti GL, Corrado M, Mouhsine E. Extracorporeal shock wave therapy in runners with a symptomatic heel spur. Knee Surg Sports Traumatol Arthrosc 2006 October 01;14(10):1029-1032.

(4) Wheeler PC, Dudson C, Calver R. Radial Extracorporeal Shockwave Therapy (rESWT) is not superior to "minimal-dose" rESWT for patients with chronic plantar fasciopathy; a double-blinded randomised controlled trial. Foot Ankle Surg 2022 July 01.

(5) Tognolo L, Giordani F, Biz C, Bernini A, Ruggieri P, Stecco C, et al. Myofascial points treatment with focused extracorporeal shock wave therapy (f-ESWT) for plantar fasciitis: an open label randomized clinical trial. Eur J Phys Rehabil Med 2022 February 01;58(1):85-93.

(6) Sun K, Zhou H, Jiang W. Extracorporeal shock wave therapy versus other therapeutic methods for chronic plantar fasciitis. Foot Ankle Surg 2020 January 01;26(1):33-38.

(7) Abdelkader NA, Helmy MNK, Fayaz NA, Saweeres ESB. Short- and Intermediate-Term Results of Extracorporeal Shockwave Therapy for Noninsertional Achilles Tendinopathy. Foot Ankle Int 2021 June 01;42(6):788-797.

(8) Fan Y, Feng Z, Cao J, Fu W. Efficacy of Extracorporeal Shock Wave Therapy for Achilles Tendinopathy: A Meta-analysis. Orthop J Sports Med 2020 February 27;8(2):2325967120903430.

(9) Heaver C, Pinches M, Kuiper JH, Thomas G, Lewthwaite S, Burston BJ, et al. Greater trochanteric pain syndrome: focused shockwave therapy versus an ultrasound guided injection: a randomised control trial. Hip Int 2021 November 17:11207000211060396.

(10) Jhan SW, Wang CJ, Wu KT, Siu KK, Ko JY, Huang WC, et al. Comparison of Extracorporeal Shockwave Therapy with Non-Steroid Anti-Inflammatory Drugs and Intra-Articular Hyaluronic Acid Injection for Early Osteoarthritis of the Knees. Biomedicines 2022 January 18;10(2):10.3390/biomedicines10020202.

(11) Mittermayr R, Haffner N, Feichtinger X, Schaden W. The role of shockwaves in the enhancement of bone repair - from basic principles to clinical application. Injury 2021 June 01;52 Suppl 2:S84-S90.

(12) Dahm F, Feichtinger X, Vallant SM, Haffner N, Schaden W, Fialka C, et al. High-energy extracorporeal shockwave therapy in humeral delayed and non-unions. Eur J Trauma Emerg Surg 2022 August 01;48(4):3043-3049.

Fuß- und Sprunggelenk-Spezialisten in Hannover und Hildesheim

Prof. Dr. med.

Hazibullah Waizy

Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie

Prof. Dr. med.

Leif Claaßen

Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie