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Achillessehnenruptur

Definition

Achillessehnenruptur ist der Fachbegriff für die gerissene Achillessehne. Die Achillessehne kann akut im Rahmen eines traumatischen Ereignis auftreten. Gründe sind hier insbesondere sportliche Aktivität aber auch eine plötzliche und punktuelle Überlastung in Alltagssituation. Eine Ruptur der Achillessehne kann aber auch im Rahmen eines chronischen Prozesses mit langfristig bestehenden degenerativen Veränderungen der Achillessehne auftreten. In solchen Fällen reicht teilweise schon ein weniger schwerwiegendes Trauma für einen Riss der Achillessehne. Die Ruptur der Achillessehne kann auf verschiedenen Höhen stattfinden – im mittleren Anteil, am Übergang von der Muskulatur zur Sehne oder selten auch am Übergang von der Sehne zum Ansatzpunkg am Calcaneus (Fersenbein).

Therapie

Die entscheidende Frage bei der Therapie der Achillessehnenruptur ist primär, ob ein operatives oder nichtoperatives Vorgehen gewählt wird. Beide Optionen kommen grundsätzlich in Frage. Es gibt eine Vielzahl von Publikationen zu diesem Thema, ohne das generell festgestellt wurde, dass ein Vorgehen dem anderen fulminant überlegen ist. Entsprechend bleibt es auch hier eine individuelle Entscheidung gemeinsam mit Ihnen. Folgende Faktoren sind aber wichtige Entscheidungskriterien zur Beurteilung, ob primär ein operatives oder nicht-operatives Vorgehen zu empfehlen ist:

  • Abstand des Therapiebeginns zum Trauma
  • Sehnenadaptation im Ultraschall bei bis zu 20° Plantarflexion
  • Vorbestehende Schädigungen
  • (sportlicher) Anspruch
  • Aktivitätsniveau

 

Bei der nichtoperativen Therapie wird zunehmend ein kürzerer Abstand vom Trauma zum Beginn der nichtoperativen Therapie gefordert. Zuletzt wurde ein Abstand von maximal 24h empfohlen. Mittels Ultraschall wird die Adaptation oder Anlagerung der Sehnenstümpfe in Plantarflexion des Fußes (Fußspitze nach „unten“) überprüft. Wenn sich die Sehnenstümpfe nicht anlegen, ist eher die operative Therapie zu empfehlen. Ebenso ist auch bei vorbestehenden Schädigungen der Achillessehne, bei hohem sportlichen Anspruch und Aktivitätsniveau tendenziell eher eine Operation in Erwägung zu ziehen. Aber auch dann ist ein nichtoperatives Vorgehen explizit nicht ausgeschlossen. Bei Entscheid zur nichtoperativen Therapie muss der Verlauf regelmäßig überprüft werden. Je nach Befund kann auch im Verlauf auf ein operatives Vorgehen gewechselt werden.

 

Bei der operativen Therapie wird die Achillessehne genäht. Dazu gibt es verschiedene offene und zunehmend verwendete minimalinvasive Techniken. Das genaue Vorgehen hängt selbstverständlich vom jeweiligen individuellen Befund ab. Es gibt des Weiteren auch Techniken zum Überbrücken von langstreckigeren Defekten der Achillessehne. Sollte eine Naht der Achillessehne nicht sinnvoll möglich sein, kann die Achillessehne durch die Flexor hallucis longus-Sehne ersetzt werden (lange Beugesehne der Großzehe). Diese wird über denselben Schnitt herausgelöst und dann am Fersenbein im Knochen fixiert.

 

Ihre Vorteile  bei uns:

  • Langjährige Erfahrung bei der Diagnostik und Behandlung von Band- und Knorpelverletzungen
  • Hohe klinische, wissenschaftliche und operative Expertise
  • Bestmögliche Diagnostik direkt in der Praxis möglich inklusive Ultraschall, belastetem Röntgen, MRT und DVT (belastetes CT)

 

Unabhängig davon, ob es sich um akute oder chronische Ruptur der Achillessehne handelt – unabhängig davon, ob eine nicht-operative oder operative Therapie indiziert ist:

Patienten mit Achillessehnenruptur sind bei uns richtig!

 

Behandlungsplan Achillessehnenruptur konservativ:

Zeit

Hilfsmittel

Belastung

Physiotherapie

Woche 1-4

Unterschenkelwalker mit 30° Spitzfußstellung

Entlastung

Gangschulung im Walker

Mobilisation OSG nur im Rahmen der vorgegebenen Plantarflexion

Mobilisation angrenzende Gelenke

Woche 5-8

Unterschenkelwalker mit 0° Neutralstellung

Schmerzadaptierte Vollbelastung freigegeben

Gangschulung im Walker

Mobilisation OSG nur im Rahmen der vorgegebenen Plantarflexion

Mobilisation angrenzende Gelenke

Woche 9-12

Unterschenkelwalker mit 0° Neutralstellung

Übergang Konfektionsschuh

Schmerzadaptierte Vollbelastung freigegeben

Laufen/Radfahren beschwerdeadaptiert wieder dosiert beginnen

 

Beschwerdeadaptierte Entwöhnung vom Walker

Mobilisation OSG freigegeben

Muskelkräftigung

Gangschulung

Keine Dehnungsübungen

Ab 13. Woche

Konfektionsschuh

Reintegration in sportliche Aktivität

Wiederaufnahme von Kontakt/Sprungsportarten 6 Monate nach Trauma beschwerdeadaptiert möglich

 

Publikationen unter Beteiligung von Prof. Dr. med. Waizy und Prof. Dr. med. Claaßen:

Operative Treatment of the Insertional Achilles Tendinopathy Through a Transtendinous Approach. Foot Ankle Int. 2016 Mar;37(3):288-93. doi:10.1177/1071100715609921. PubMed PMID: 26443697.

Rupture of the tendon of the tibialis anterior muscle : Etiology, clinical symptoms and treatment. Unfallchirurg. 2017 Oct 4. doi: 10.1007/s00113-017-0417-z. [Epub ahead of print] Review. German. PMID: 28980032

Anatomical Variations of the Flexor Hallucis Longus and Flexor Digitorum Longus in the Chiasma Plantare. Foot & Ankle International 06/2013

Die Ansatznahe Tendinopathie des M. tibialis anterior. Der Orthopäde 11/2010; 40(7):630-2, 634.

Surgical treatment of tibialis anterior tendon rupture. Foot Ankle Surg. 2021 Jul;27(5):515-520. doi: 10.1016/j.fas.2020.06.011. Epub 2020 Sep 9.PMID: 32948441

Increasing consensus on terminology of Achilles tendon-related disorders. Ankleplatform Study Collaborative –Science of Variation Group.Knee Surg Sports Traumatol Arthrosc. 2021 Aug;29(8):2528-2534. doi: 10.1007/s00167-021-06566-z. Epub 2021 May 15.PMID: 33991210 Free PMC article.

Fuß- und Sprunggelenk-Spezialisten in Hannover und Hildesheim

Prof. Dr. med.

Hazibullah Waizy

Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie

Prof. Dr. med.

Leif Claaßen

Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie