Spezialisten für Probleme an Ihrem Fuß- und Sprunggelenk in Hannover

Definition

Der Hallux rigidus beschreibt die Arthrose im Großzehengrundgelenk. Dabei kommt zusätzlich zum Schmerz noch eine zunehmende Einschränkung der Beweglichkeit bis hin zur nahezu vollständigen Versteifung des Großzehengrundgelenks hinzu. Dadurch, dass die Beweglichkeit stark leidet, ist insbesondere das Abrollen erschwert. Zusätzlich entsteht in der Regel auch eine knöcherne Prominenz auf dem Fußrücken, die im Schuh einen deutlichen Abdruck hinterlässt und zu Hautirritationen und Schmerzen führen kann.

Diagnose

Bei der Untersuchung zeigt sich sehr früh die reduzierte Dorsalextension der Zehe. Mit zunehmendem Schweregrad geht auch zusätzlich die Plantarflexion der Großzehe verloren. Die primäre bildgebende Diagnostik kann durch ein klassisches Röntgenbild erzielt werden. Hierbei zeigen sich beginnend die knöchernen Anbauten (Osteophyten) im oberen Anteil des Mittelfußknochens. Diese Anbauten sind auch bei der Untersuchung sehr gut tastbar. Zur Erfassung der belasteten dreidimensionalen knöchernen Fehlstellung dient das DVT. Zur genaueren Verifizierung des Ausmaßes der Arthrose und inwieweit das Gelenkzentrum betroffen ist, bietet sich hier das MRT als Untersuchungstechnik an. Häufig zeigt sich bei dem Patienten aufgrund der eingeschränkten Beweglichkeit des Großzehengrundgelenkes eine gute Kompensation über die angrenzenden Gelenke, so dass die Symptome der Arthrose eher spät wahrgenommen werden.

Therapie

Therapeutisch ist die Hilfe zum Abrollen in erster Linie wichtig. Dies kann durch die gezielte Wahl des Schuhs (Wanderschuh) oder orthopädische schuhtechnische Versorgung mittels Abrollhilfe erfolgen. Die Einlagenversorgung kann zusätzliche Probleme, die aufgrund der Belastungsverschiebung auftreten, sehr gut auffangen. Die selektive Infiltration des Gelenkes mit entzündungshemmenden und knorpelaufbauenden Präparaten kann ebenfalls in frühen Stadien zu einer Linderung der Schmerzen führen. Bei ausbleibendem Therapieerfolg von konservativen Maßnahmen kann eine operative Therapie eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität herbeiführen. Hier ist es jedoch abhängig vom Beschwerdebild, inwieweit das Abtragen der Knochenbauten (Cheilektomie) und/oder einer gelenkerhaltenden und gelenkrezentrierenden Osteotomie indiziert ist. Bei Vorliegen einer fortgeschrittenen Arthrose kann die Versteifung (Arthrodese) durchgeführt werden. Insgesamt ist zur Therapieentscheidung ein Gesamtbild von Beschwerdebild, Untersuchung und den bildgebenden Verfahren entscheidend.