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Metatarsalgie

Olaf H., 43 Jahre:

„…Bei mir bestehen Schmerzen unten vorne am Fuß. Es ist, als würde ich auf etwas drauf laufen. Ich war schon bei der Fußpflege. Dort wird regelmäßig Hornhaut entfernt, es kommt aber immer wieder.“

Definition

Der Begriff Metatarsalgie ist primär ein Überbegriff für Schmerzen im Bereich des Mittelfußes. Im engeren Sinne versteht man darunter Schmerzen unter den Köpfchen der Mittelfußknochen, und hier insbesondere die Mittelfußknochen 2-4. Diese Schmerzen können primär aufgrund einer Fehlstellung der Mittelfußknochen selber wie zum Beispiel bei einer relativen Überlänge oder nach einem Knochenbruch auftreten. Am häufigsten treten die Beschwerden aber sekundär bei begleitendem Hallux valgus und/oder Kleinzehenfehlstellungen auf.

Weitere Pathologien können in dieser Lokalisation Beschwerden machen und damit zu einer Metatarsalgie im weiteren Sinne führen. Als nächst häufiges ist das Morton-Neurom zu nennen. Dies ist in einem eigenen Abschnitt genauer beschrieben. Zusätzlich kann ein M. Köhler II zu Beschwerden führen. Dies ist eine Osteonekrose, also eine Minderdurchblutung, des Köpfchens eines Mittelfußknochens. Die Folge ist nicht selten ein relevanter Defekt der Gelenkfläche des betroffenen Köpfchens. Ein weiterer Grund für Beschwerden ist eine Ruptur der plantaren Platte des Grundgelenkes insbesondere des 2.-4. Strahls. Die plantare Platte ist die Kapsel des plantaren (fußsohlenseitigen) Gelenks. Bei einer Schädigung kommt es zu einer Destabilisierung des Gelenks, was insbesondere auch beim Abrollen und bei Belastung zu Schmerzen führen kann.

Stressfrakturen treten nicht selten auch im Bereich der Mittelfußknochen auf, sind aber nicht primär mit dem Begriff Metatarsalgie gemeint. Arthrotische Veränderungen im Bereich des Mittelfußes sind in einem eigenen Abschnitt beschrieben und nicht mit dem Begriff Metatarsalgie gemeint.

Diagnose

Zur Diagnosestellung der Metatarsalgie dient die klinische und apparative Untersuchung. Hierbei ist die Röntgenaufnahme im Stehen zur Erfassung des Ausmaßes der Fehlstellung essentiell. Die Fußdruckmessung gibt einen sehr guten Hinweis über die Belastungssituation des Vorfußes und kann in vielen Fällen der gezielten Therapie dienen. Zur Beurteilung der plantaren Platte und des Vorliegens eines Morton-Neuroms ist das MRT hilfreich. Zur Erfassung der dreidimensionalen Fehlstellung unter Belastung und insbesondere auch der Rotationsfehlstellung ist das DVT das Mittel der Wahl.

Therapie

Therapeutische Optionen können konservativ oder operativ sein. Konservative Maßnahmen dienen zur Reduktion der belastenden Symptome. Einerseits kann ein angepasstes Schuhwerk zur Druckentlastung führen und gezielte Tape-Verbände zur Schmerzlinderung. Druckentlastende Pflaster sind ebenfalls häufig von Vorteil. In vielen Fällen können Einlagen eine deutliche Linderung herbeiführen. Weitergehende Optionen schließen dabei auch die Stoßwellentherapie und Platelet Rich Plasma-Injektion ein.

 

Bei ausgeschöpfter konservativer Therapie kommt eine operative Therapie in Frage. Die Operationstechnik hängt von der genauen Ursache der Beschwerden ab. Die Stellung der Mittelfußknochen kann unmittelbar korrigiert werden. Dies ist minimalinvasiv und konventionell möglich. Es müssen immer begleitende Fehlstellungen wie ein Hallux valgus und/oder Kleinzehenfehlstellung bei der Therapieplanung in Betracht gezogen. Bei Vorliegen solcher Fehlstellungen kann es primär angeraten sein, die Mittelfußknochen nicht unmittelbar operativ anzugehen. Minimalinvasive Techniken sind schonender für den Patienten und damit mit weniger Schmerzen und schnellerer Mobilisation verbunden. Zusätzlich zeigen die minimalinvasiven Techniken ein vorteilhaftes kosmetisches Ergebnis.

Publikationen unter Beteiligung von Prof. Dr. med. Waizy und Prof. Dr. med. Claaßen:

Minimalinvasive Korrekturen der Kleinzehen. Orthopädische Nachrichten. 03/2018

Klassifikation der Kleinzehendeformitäten sowie der Fehlstellungen am fünften Strahl –Ergebnisse der Kleinzehenkonsensuskonferenz auf der 21. Jahrestagung der D.A.F. e.V. Fuß & Sprunggelenk April 2016

Das Definitionsverständnis von Kleinzehenpathologien ist uneinheitlich –Ergebnis der Umfrage zur Nomenklatur von Kleinzehenpathologien. Fuß & Sprunggelenk März 2016

Arthrodese der Kleinzehen: Mittel-und Endgelenke Oper Orthop Traumatol. 2014 Jun;26(3):307-21.

The Reverse Ludloff Osteotomy for Bunionette Deformity. Foot Ankle Spec. 2016 Aug;9(4):324-9. doi: 10.1177/1938640016640886. PubMed PMID: 27030363.

Zehenamputation und Strahlresektion FussSprungg 17 (2019) 128-134

One-stage Metatarsal interposition lengthening with an autologous Fibula graft for treatment of Brachymetatarsaia. Foot Ankle Spec. 2018 Oct 3 [Epub ahead of print]

 

Fuß- und Sprunggelenk-Spezialisten in Hannover und Hildesheim

Prof. Dr. med.

Hazibullah Waizy

Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie

Prof. Dr. med.

Leif Claaßen

Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie